▲ Reports Saison 2017/18
15 ► Fellbacher Stadtanzeiger | 13.06.2018
Mit dem Rollstuhl auf Korbjagd | Die Rolling Stars luden zur Inklusions-Challenge
Frei unterm Korb, aber der Ball will auch im dritten Versuch einfach nicht fallen. Es ist ein anderes Spiel, wenn man im Rollstuhl sitzt. Diese Erfahrung machten die Basketballer des TSV Schmiden. Sie stellten eines der Teams, die am Samstag bei der Inklusions-Challenge in der Sporthalle II in Schmiden an den Start gingen. Zum zweiten Mal fand dieses Sport-Event der besonderen Art statt, bei dem Inklusion einmal anders funktioniert: Die Fußgänger werden inkludiert und sitzen im Rollstuhl. Fußgänger sollen so für die Belange der Rollstuhlfahrer sensibilisiert werden, aber auch erfahren, was im Rollstuhl alles möglich ist.
Eingeladen hatten die Rolling Stars, die Breitensportler in der Rollstuhlsportabteilung des TSV Schmiden, die mit ihren derzeit 38 Mitgliedern die größte in der Region ist. Der Einladung gefolgt waren neben den Basketballern auch die Volleyballdamen III des TSV, ein Team aus Gemeinderäten mit Christian Hinrichsen, Ruth Lemaire, Karin Ebinger und Karl Würz sowie "Michaelas Korbjäger" um Fellbachs Inklusionsbeauftragte Michaela Gamsjäger.
Verstärkung erhielten sie durch Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, die das Turnier als gelungenen Beitrag bezeichnete, Barrieren in den Köpfen abzubauen. Denn auch wenn die Stadt viel tue, etwa beim behindertengerechten Umbau der Bushaltestellen, sei vor allem dies entscheidend, wenn es darum geht, eine inklusive Gesellschaft zu gestalten, in der sich alle Menschen einbringen können. Natürlich wollte die OB auch mitspielen. Allerdings bestätigten sich ihre Befürchtungen schnell, dass eine Fünf-Minuten-Trainingseinheit kaum ausreichen würde, um gegen die Rolling Stars zu bestehen.
Leztlich gewannen dann übrigens doch die Basketballer das Turnier vor den Rolling Stars. Der Mannschaft der Stadt gelang ein achtbarer dritter Platz. Aber um einen Sieg ging es an diesem Samstag erst an zweiter Stelle. Der Spaß stand im Vordergrund. Und den hatten alle. Dennoch wird es die die Inklusions-Challenge in dieser Form wohl nicht mehr geben. Der Organisationsaufwand ist einfach zu hoch und letztlich das Interesse zu gering. "Wir überlegen uns aber etwas Neues", meinte Roswitha Morlok-Harrer vom Organisationsteam.